Einführung

Griesheim – das ist der ungewöhnliche Stadtteil im Frankfurter Westen, der sich schon mit den unterschiedlichsten Spitznamen zieren durfte: „Bronx von Frankfurt“ und „Schatz am Main“. Im Laufe seiner 1.200 jährigen Geschichte prägten ihn Landleben, industrieller Aufschwung, bahnbrechende Erfindungen, sportliche Erfolge, Kriege und Verbrechen. Kaum zu glauben, dass es so etwas in einer Großstadt noch gibt: Einige Familien sind schon seit 450 Jahren in Griesheim ansässig, besitzen bis heute dieselben Grundstücke und engagieren sich seit Generationen im Stadtteil. In den letzten Jahren erfahren die ruhigen Wohngegenden in Griesheim eine steigende Beliebtheit bei Wohnungssuchenden.

Quartiere

Zur schnelleren Orientierung lässt sich Griesheim in drei Quartiere einteilen, die durch die Hauptverkehrsadern des Stadtteils, der Mainzer Landstraße und der S-Bahnlinie, voneinander abgegrenzt sind.

Griesheim Nord: Das nördliche Quartier entstand zu großen Teilen in den frühen 1950er Jahren durch den Bau von Wohnungen, die zu Beginn überwiegend von Heimatvertriebenen bewohnt wurden. Zudem finden sich hier das Naherholungsgebiet Niedwald mit bemerkenswerter Flora und Fauna sowie die architektonisch sehenswerte „Arbeiterkolonie Lindenfeld“ aus den 1910er Jahren.

Griesheim Mitte: Geprägt durch den Siedlungsbau der 1960er und 1970er Jahre, ist Griesheim-Mitte ein sehr heterogenes Gebiet. Neben klassischen Wohnsiedlungen sowie Ein- und Zweifamilienhäusern findet man ein großes Gewerbegebiet mit Großmärkten sowie ein Mischgebiet mit Gewerbe, Sportplätzen und Brachflächen.

Griesheim Süd: Seinen Anfang nahm das alte Griesheim am Mainufer im Süden. Bis heute befindet sich hier das Ortszentrum mit einem umfangreichen Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen und Gastronomie. Neben dem ältesten Haus des Stadtteils von 1662 lassen sich hier auch Schmuckfassaden aus der Gründerzeit entdecken. Im Westen befindet sich das Gebiet des geschichtsträchtigen Industrieparks.

Statistik

• Einwohner 23.462 (Stand 31.12.2016)
• Davon Frauen in % 46,1
• Ausländer 9.489
• Davon aus der EU 4.700
• Fläche: 490,1 Hektar
• Postleitzahl 65933
• Vorwahl 069-
• S-Bahnen S1 und S2
• Straßenbahnen Linien 11 und 21
• Buslinien 52, 54, 59, Nachtbus 8

Quellen: Frankfurt.de , RMV

Ausblick

Der Wandel hat begonnen – in Griesheim wird massiv investiert! Jahrzehntelang kam aus dem Stadtteil ein häufiger Vorwurf in Richtung des Römers: „Die Kernstadt hat uns abgehängt. Wir werden vernachlässigt.“ Inzwischen hat man die immensen Potentiale des Stadtteils entdeckt und reagiert.
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2014 beschloss die Stadt Frankfurt das Entwicklungskonzept „Griesheim nördlich der Bahnlinie“. Seitdem bemüht sich die halbstädtische Gesellschaft KEG darum, das Gewirr aus Wohnen und Gewerbe in Griesheim Mitte zu entflechten. Ein weiterer großer Fortschritt wurde im Herbst 2016 erreicht, als Griesheim ins Förderprogramm „Stadtumbau West“ aufgenommen wurde. Stadtumbau war einst ein Programm zur Sanierung ostdeutscher Plattenbauten. Seit 2008 fördert der Bund auch westdeutsche Kommunen. Bund und Land stellen für Griesheim rund 14 Millionen € zur Verfügung. Schritt für Schritt sollen öffentliche Räume aufgewertet, Grünzüge und neuer Wohnraum geschaffen werden.
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Das überaus peinliche Entrée Griesheims, der Bahnhof zwischen Mitte und Süd, wird ebenfalls bald saniert und optisch aufgewertet. Die Deutsche Bahn und die Stadt Frankfurt planen, ab Dezember 2018 alle in ihrem Eigentum befindlichen Bereiche des Bahnhofs vollständig umzubauen. Eine bebilderte Präsentation samt Zeitplan findet man auf der Seite der Stadt Frankfurt. Leider befinden sich einige Grundstücke zu beiden Seiten des alten Empfangsgebäudes in Griesheim Süd in privater Hand und zugleich in einem sehr unansehnlichen Zustand.
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Als Vorgeschmack auf die vielen Aufwertungen begann man 2015/16 mit der Sanierung der Omegabrücke, die seit 1973 eine vom Bahnverkehr unabhängige Verbindung zwischen Griesheim Süd und Mitte ermöglicht. Die Brücke wurde kernsaniert und für weitere 25 Jahre nutzbar gemacht.